Der Sommer geht, der Herbst beginnt

 Glarumer Turnerinnen starten in die Herbstsaison
 

Auf Einladung des TuS Augustfehn (Turnkreis Ammerland), der in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag begeht, konnten 15 Glarumer Turnerinnen am vergangenen Sonntag an dessen Kreiseinzelmeisterschaften im Rahmen des Jubiläums-Cups teilnehmen. Die Glarumerinnen nutzten diese Chance, um noch etwas „Wettkampfluft vor den anstehenden Herbstturnieren zu schnuppern“. Der Freundschaftswettkampf bestand wie gewohnt aus einem Vormittags- und einem Nachmittagsdurchgang. In der Früh bestritten die vier talentierten  Nachwuchsturnerinnen Emilie Müller, Emily Scheel, Neele Klähn und Merve Dörjes das Wettkampfgeschehen. Alle turnten einen Pflichtwettkampf des Deutschen Turnerbundes (DTB) in der Leistungsstufe 4. Während Merve Dörjes (Altersklasse 2011/2012) konkurrenzlos an den Start ging und sich mit stabilen Leistungen den Siegerpokal sichern konnte, mussten Klähn, Scheel und Müller ihr Leistungspotential abrufen, um in ihrer Jahrgangsklasse  (2010 / 2009) in einem Starterfeld von 13 Turnerinnen zu bestehen. Und es gelang ihnen hervorragend. Die Plätze 2 (Klähn, 51,55 P.), 3 (Müller, 51,00 P.) und 4 (Scheel, 50,60 P.) gingen an die Glarumerinnen. Dafür erhielten sie Medaillen und Pokaltrophäen, die sie stolz den mitgereisten Eltern und Zuschauern präsentierten.

Auch die Geräteinzelergebnisse dieser drei Turnerinnen sind beeindruckend: Klähn erzielte die beste Note am Balken, die zweitbeste am Sprung und jeweils die drittbeste Wertung am Boden und am Reck. Müller sicherte sich die beste Bodenwertung und Scheel überzeugte mit der zweitbesten Einzelnote am Reck. Trainer Reinhard Milter dazu: „ das ist einfach nur toll. Wir haben in den Sommerferien trainiert. Das hat sich offensichtlich ausgezahlt.“

Der Erfolg der friesischen Turnerinnen setzte sich am Nachmittag fort. In der Altersklasse 2008 / 2007 begaben sich 4 TuS-Turnerinnen (Amy Schroeder, Romina Prause, Sölve Dörjes und Kimberly Borchers, in der Wahlleistungsstufe Pflicht 5-9) in einem 15er Konkurrentenfeld an den Start. Das Startgerät Barren sorgte diesmal bei Vereinsmatadorin Amy Schroeder für reichlich Aufregung. Für ihre technisch nicht einwandfrei durchgeturnte Übung erhielt sie dann auch eine eher unterdurchschnittliche Wertung von 11,40. Aber sie zeigte Nervenstärke und Motivation, ging zuverlässig an die Folgegeräte. Mit der besten Boden – und Balkenvorstellung und einem guten Sprung gelang ihr zum Schluss der „unglaublich große Sprung“ auf den obersten Podestplatz. Trainerin Lydia Huber äußerte: „so ist Wettkampf. Wenn es am ersten Gerät daneben geht, bedeutet dies noch lange nicht das Ende. Dann heißt es Nerven bewahren.“ Prause und Dörjes zeigten durchgängig souveräne Leistungen an allen Geräten. Am Ende des Tages belegten sie dafür die guten Plätze 3 (Prause) und 4 (Dörjes). Borchers hatte noch mit leichten Trainingsdefiziten zu kämpfen, konnte aber noch Platz 12 mit nach Hause nehmen.

Weitere 5 Glarumer Turnerinnen (Amke Harms, Nikita Eggers, Harmke Klinke, Kimberly Scheel und Leonie Koch) begaben sich mit 16 Konkurrentinnen in der Klasse 2006 / 2005, ebenfalls mit der Wahlleistungsstufe Pflicht 5-9, in den Wettstreit. Unaufgeregt und stabil gingen sie an die Geräte und zeigten durchweg ansprechende Leistungen. Harms überzeugte mit der besten Bodennote aller Turnerinnen sowie mit der zweitbesten Tagesleistung am Sprung. Dafür erhielt sie am Ende Platz 4 im Gesamtklassement. Ihr folgten auf den Rängen 6 (Eggers), 7 (Klinke) und 10 (Scheel). Für die noch nicht so leistungsstabile Koch war es eine gute Möglichkeit, wichtige Wettkampferfahrung zu sammeln.

Auch in der Kürklasse der Stufe 3 waren zwei Turnerinnen aus Glarum vertreten. In der Altersklasse 14 Jahre und jünger mussten sich Lena Merkel und Ylva Conerus gegen Turnerinnen aus Augustfehn, Westerloy und Wüsting behaupten. Auch hier kam der klassischen Problematik des Anfangsgerätes wieder ihre Bedeutung zu. Für die meisten Turnerinnen ist der „Zitterbalken“ (gemeint ist der Schwebebalken) das Startgerät der Wahl,  bedeutet es doch mit den noch unverbrauchten  Energiereserven die Balkenübung möglichst ohne „Runterfaller“ zu überstehen. Ylva Conerus erhielt für ihre mit dem höchsten Ausgangswert versehene Kür eine Endnote von 11,30. Sie war damit die drittbeste am Balken. Für Lena Merkel lief es am Balken nicht so wie erwartet. Zwei Stürze kosten richtig Punkte, sie erhielt nur eine 9,55. Aber die wettkampferfahrene  und „sturmerprobte“ Merkel wäre nicht sie selbst, ließe sie sich hierdurch aus der Ruhe bringen. Ein technisch sauberer Überschlag am Sprung und eine tolle Bodenübung, für die sie jeweils die besten Einzelnoten kassierte sowie eine zweitbeste Vorstellung am Stufenbarren katapultierten sie schlussendlich auf  Platz 2. Ylva turnte an den Geräten stabile Küren, hatte allerdings am Stufenbarren Pech und musste starke Abzüge „ertragen“. Trainer Milter, ebenfalls ausgebildeter und erfahrener Kampfrichter meinte: „ Ein Sturz ist ein Sturz, völlig klar. Aber die anderen schweren Abzüge kann ich bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Ich hätte anders entschieden“.

Ylva musste sich am Ende des Tages mit Platz 6 begnügen.  

Milter und Huber zogen ein positives Fazit unter diesen Wettkampftag und betonten, es sei eine tolle Gelegenheit gewesen, sich nach den Ferien wieder auf „Wettkampfmodus“ für die anstehende Herbstsaison einzustellen.  

 
Merve Dörjes, Neele Klähn, Emilie Müller und Emily Scheel
freuen sich über ihren Erfolg beim Turnwettkampf