4. Glarumer Mühlen-Cup

 Glarum sichert sich Gold am Schwebebalken

Beim 4. Mühlen-Cup traten knapp 40 Talente aus drei Vereinen an. Dabei beeindruckten die Lokalmatadore des TuS Glarum die Kampfrichterinnen und begeisterten die mitfiebernden Eltern.

Bestnoten im Einzel

Der Gastgeber TuS Glarum um Organisator Reinhard Milter schickte im ersten Durchgang sieben Turnerinnen an den Einzelstart. Im Wahlwettkampf P1-P6 Jahrgang 2014 trat Zoey Müller gegen zwei starke Konkurrentinnen aus Oestringen an. Am Ende konnte sie mit Bestnoten an allen vier Geräten überzeugen und holte sich den Sieg. Auch Lea Filipczyk, die im Jahrgang 2013 gegen drei Talente aus Oestringen antrat, konnte sich trotz eines Sturzes am Boden behaupten und gewann verdient den Siegerpokal.

Beim Mühlen-Cup handelt es sich um einen Freundschaftswettkampf im weiblichen Gerätturnen, basierend auf den Bestimmungen und Wertungsrichtlinien des Deutschen Turnerbundes (DTB) im Bereich der Pflichtübungen der Leistungsstufen 1 bis 6 und in der Kürstufe 4. Die jungen Aktiven gingen in der erst in diesem Jahr offiziell eingeweihten Glarumer Turnhalle in fünf Wettkampfklassen (Jahrgangsstufen 2014, 2013, 2012, 2011 und 2010) an den Start und präsentierten ihr Leistungsvermögen den Kampfrichterinnen. Geturnt wurde an den Standardgeräten Sprung, Stufenbarren (Reck für die Jüngeren), Schwebebalken und Boden.

Das Wettkampfturnen übe immer noch einen besonderen Anreiz aus, betont der Veranstalter und Organisator des Mühlen-Cups Reinhard Milter: „Auch wenn die Aufregung schon Tage vorher spürbar ist und das Familienleben mitunter beeinflusst, so ist der Leistungsvergleich am Wettkampftag doch eine besondere Erfahrung und die Freude am Ergebnis eine wahre Bereicherung. Wettkampf ist Schule für das Leben. Der Umgang mit dem sportlichen Erfolg, aber auch mit dem sportlichen Scheitern will und muss erprobt werden.“

Am Ende des Tages zog Milter ein positives Fazit. „Es wieder eine gelungene Veranstaltung, ein entspannter Wettkampftag mit guten Ergebnissen“, betonte er: „Auf die Leistungen der Glarumer Turnerinnen bin ich stolz und freue mich mit ihnen. Auch wenn der ,Corona-Stachel’ noch zu spüren ist: Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft.“

Im Jahrgang 2012 hatte die Glarumerin Maila Ueck eine nicht unerwartete vereinsinterne Konkurrenz. In einem spannenden Wettkampfverlauf und sehr engen Ergebnisfeld belegte sie mit 54,30 Punkten den ersten Platz, dicht gefolgt von ihren Vereinskameradinnen Kea Schulze (54,05) und Annika Huber (51,45). Den Sieg im Jahrgang 2011 holte sich die Emderin Enni Fröhlich, die sich mit starken Leistungen an den Geräten gegen die zweitplatzierte Oestringerin Mia Sievertsen und die drittplatzierte Glarumerin Amy Riedel durchsetzte.

„In der Mannschaftswertung erhöhte sich das turnerische Niveau, die Kür stand auf dem Plan“, erläuterte Milter. Im Altersband 2008 bis 2011 turnten die Gastgeber als TuS Glarum II mit Leeke Böök, Johanna Janßen, Levke Janssen und Paula Schlage konkurrenzlos. „Sie konnten aber dennoch wertvolle Erfahrung sammeln“, betonte Milter. Janßen zeigte starke Leistungen am Barren und am Sprung, Böök und Schlage gelang jeweils eine bemerkenswerte Bodenkür.

Packendes Team-Duell

In der Wettkampfklasse Kür jahrgangsoffen wurde es richtig spannend. Denn der TuS Glarum I und die Mannschaft aus Emden agierten auf Augenhöhe. Die Glarumerinnen, angetreten in der Besetzung Raja Schroeder, Neele Klähn, Sophie Movschev, Nikita Eggers, Emilie Müller und Milli Pflips, begannen am Paradegerät Boden. Die Emderinnen starteten am Stufenbarren.

Mit einer beeindrucken Boden-Kür eröffnete Schroeder den Wettkampf und legte mit einer hohen D-Note und einer starken Endnote von 13,55 vor. Die anderen Glarumerinnen festigten mit durchweg 12er-Noten den guten Beginn. Aber auch die Gäste zeigten am Barren mit sauberen Übungen äußerst ansprechende Leistungen. Es folgte der Sprung. Beide Teams waren gleich stark, zeigten gute und stabile Handstandüberschläge, wobei die Emderinnen das zweite Gerät mit einem leichten Punktevorsprung beendeten.

Nach dem Gerätewechsel konnten die Gäste aufgrund solider Leistungen am Boden und einigen Patzern der Heim-Turnerinnen am Barren ihren Vorsprung auf zwei Punkte ausbauen. Doch das letzte Gerät, der Schwebebalken – von Turnerinnen auch als Zitterbalken bezeichnet –, folgte noch. „Es ging um alles“, sagte Milter: „Die Turnerinnen wussten das natürlich und waren aufgeregter als sonst. Beiden Teams passierten Runterfaller, die von den Kampfgerichten mit teuren Strafpunkten versehen wurden.“

Doch Lokalmatadorin Raja Schroeder spielte ihren großen Erfahrungsschatz voll aus und gab alles. Sie zeigte eine starke Balkenübung, gespickt mit hochwertigen Elementen, blieb auf dem Gerät und erzielte dafür eine Tagesbestnote von 13,70. Das war der Grund für das extrem knappe Endergebnis: Mit 0,85 Punkten Vorsprung siegte das Glarumer Team und erreichte damit das ersehnte Gold.